Buch Farbklänge zu Klangfarben in Bewegungsspuren. Neuorientierung in der Musikalischen Graphik Oskar Rainers
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Die Musikalische Graphik Oskar Rainers (1880-1941) als Modell eines interdisziplinären Ausbildungsweges in der Bildnerischen Erziehung folgte einer integralen Bildungsidee und dem Grundsatz einer gleichwertigen Förderung von "Denken, Fühlen und Handeln" im Sinne Pestalozzis, um das Primat der intellektualistischen Bildungsangebote einzuschränken.
Erste Versuche, Musik als Bewegungsimpuls für das bildnerische Gestalten einzusetzen, unternahm Rainer bereits 1913 und konnte diese im Zuge der Schulreform Otto Glöckels auch im Unterricht praktisch erproben. Annäherungstendenzen zwischen den Künsten/ Künstlern am Beginn des 20. Jahrhunderts (z. B. Kandinsky und Schönberg) und die Entwicklung von "Bildern ohne Gegenstand" waren ausschlaggebend für die Schöpfung der "abstrakten" Zeichensprache der Musikalischen Graphik, bei der auch die "motorischen Wurzeln der Form" (Innervation, Tanz, Gebärde) eine Rolle spielten. Markante Beispiele aus der Praxis zeigen, dass bei der Umsetzung von musikalischen Formen in graphische Gebilde die Beobachtung der Taktstockbewegungen mit ihrer imaginären Linienführung für die Gestaltfindung motivierend sein kann.
Obwohl Zuordnungsversuche oft zu strittigen Ergebnissen führen, lassen sich zwischen Farb-, Form- und Tongebilden Beziehungen finden und herstellen, die für das Bildgefüge und den logischen Zusammenhang einer musikalisch-graphischen Bilddisposition und deren Gestaltung "wesensverwandt" sind, ja geistigen Gesetzmäßigkeiten folgend zu organisch gewachsenen Strukturen werden können. Die Autorin erwähnt auch Kontroversen, die sich im Zusammenhang mit der "Musikalischen Graphik" mit den Vertretern der "Neuen Musik" wie beispielsweise Haubenstock-Ramati ergeben haben.